Text Robert Schütz. Publiziert in der Sonderbeilage „Städtebau und Infrastruktur im „Zürcher Tagesanzeiger“
In der Stadt Wallisellen, auf dem Richti-Areal entsteht ein neues Quartier zum Wohnen und Arbeiten. Im märz 2013 ist der erste Bauabschnitt fertig. Zeit Bilanz zu ziehen über eines der grössten privat finanzierten Bauprojekte der Schweiz.
20 Jahre lang lag es brach, das ehemalige Industriegelände zwischen dem Bahnhof Wallisellen und dem Einkaufszentrum Glatt, bevor das Generalunternehmen Allreal, das Potenzial der günstig gelegenen Fläche erkannte und sich entschied, das gesamte Grundstück im Jahre 2007 endgültig komplett zu übernehmen. Anfangs hatten mehrere Initiatoren ganz unterschiedliche Ideen und Visionen. Nach dem Kauf im Jahre 2007 gab der neue Grundstückseigner Allreal eine Testplanung in Auftrag. Eine Jury bestehend aus Gemeindevertretern, Fachexperten und dem Eigentümer stimmte daraufhin über die optimale Lösung ab. Die Entscheidung viel auf den städtebaulichen Entwurf des Mailänder Büro Studio di Archittetura unter der Leitung von Prof. Vittorio M. Lampugnani. Nach Prüfung durch alle zuständigen Behörden, genehmigten schliesslich am 23. Juni 2009 die stimmberechtigten Mitglieder der Gemeinde Wallisellen mit überwältigender Mehrheit den privaten Gestaltungsplan, der für dieses Projekt erforderlich war, um es auch als Wohnraum nutzen zu können. Die gesamte Überbauung gliedert sich in sieben einzelne Teilbereiche: sechs als Blockrandbauten konzipierte Wohn- und Bürogebäude sowie ein Bürohochhaus, in dem die Allianz Suisse ihren Sitz haben wird. So ergibt sich eine perfekte Gesamtlösung, die modernen Raum zum Wohnen und Arbeiten zusammenfügt. Die Unternehmenssprecherin des Eigentümers Allreall, Simone Britschgi bringt es auf den Punkt: «Diese Überbauung in verkehrsgünstiger Lage ist für alle deshalb so attraktiv, weil dieses architektonisch anspruchsvoll und nachhaltig gestaltete Quartier alle Annehmlichkeiten des Alltags zum Wohnen und Arbeiten vereint.» geschaffen zum Arbeiten, wohnen und geniessen Nach der Fertigstellung werden hier über 3000 Beschäftigte täglich ihrer Arbeit nachgehen. Einer der grössten gewerblichen Mieter wird die Allianz Suisse sein. Der Versicherer bezieht bereits Anfang 2013 seinen neuen Hauptsitz. Von Anfang an war aber auch klar: Hier sollte keine reine Bürostadt entstehen, sondern ein Quartier, das lebt und in dem Menschen arbeiten, wohnen und sich wohlfühlen. In den etwa 200 Miet- und rund 300 Eigentumswohnungen werden mehr als 1200 Menschen ein neues Zuhause finden. Das neue Quartier in bester Lage bietet ausgezeichnete Wohnbedingungen und eine optimale Verkehrsanbindung mit dem Bus und der Glattalbahn. Die Innenstadt von Zürich ist mit der S-Bahn in 10 Minuten zu erreichen. Der Bahnhof Wallisellen verfügt über einen direkten Zugang zum Quartier. Gleich im Erdgeschoss und in denArkaden der unterschiedlichen Gebäude sollen sich zahlreiche Geschäfte und Dienstleister ansiedeln. Hier könnten die neuen Bewohner ihre täglichen Einkäufe und Besorgungen jederzeit schnell und bequem erledigen. Viel Grün Eine besonders hohe Wohnqualität sichern die öffentlich zugänglichen und begrünten sechs Innenhöfe. Die durch die Umbauten geschützten Bereiche bieten Bewohnern und Beschäftigen eine grüne Oase, die sowohl als Rückzugsm.glichkeit dienen kann oder zum geselligen Zusammensein einläd. Insgesamt sind rund 30 Prozent der bebaubaren Fläche Grünflächen und nur 43 Prozent des Areals sind bebaute Fläche, der Rest sind Wege und öffentliche Plätze. Die Themen Nachhaltigkeit und Umweltverträglichkeit standen übrigens bei der Planung des gesamten Projektes von Anfang an ganz oben auf der Prioritätenliste. Besonders stolz ist man hier auf den Minerergie-Standard. Die Zukunft hat begonnen Das Richti-Areal ist für die Zukunft gerüstet, das zeigt auch seine konsequent nachhaltige Planung, die bereits heute die Forderungen der Vision Generation- 2000- Watt erfüllt. Eine interdisziplinäre Forschungsgruppe der ETH Zürich hat dieses energiepolitische Modell erstellt und hält seine Ziele langfristig für realistisch. Das gelingt allerdings nur, wenn bereits heute ganz bestimmte Vorgaben und Grenzwerte eingehalten werden, die bei der Überbauung Richti- Areal strengstens berücksichtigt wurden. Im Jahre 2007 nahmen die Planungen ihren Anfang. Im März dieses Jahres wurde mit dem letzten Bauabschnitt begonnen. Die ersten Mieter und Eigentümer werden dann schon im Sommer 2013 einziehen. Für den Sommer 2014, so die Planer, ist die finale Fertigstellung der gesamten Anlage geplant. Sieben Jahre sind dann vergangen, seit den Anfängen eines der grössten privat finanzierten Immobilienprojekte der Schweiz. Doch was sind schon sieben Jahre, für ein solches Vorhaben, das errichtet wurde für zukünftige Generationen.